Das zunehmendes Jahr

Alban Arthuan/ YulMittwinterNacht zum 21. Dezember
ImbolcKerzenfest Nacht zum 2. Februar
Alban Eiller/ OstaraFrühlings TagundnachtgleicheNacht zum 21. März
BeltaneFeuerfest Nacht zum 1. Mai

Alban Arthuan (Alwan Arhuan/ Yul), in der Nacht zum 21.12.

Symbole

Mistel, Tanne, Kranz

Die Bedeutung

Alban Arthuan ist ein Fest der Wiedergeburt und der Regeneration. Es fällt in die Zeit der längsten Nacht und der tiefsten Finsternis. Der Atem der Welt steht still. Doch das Fest ist ein Wendepunkt, ein Anfang. Die Wiederkehr des Lichts wird erwartet und der Anfang des Neuen Jahres wird gefeiert Wir  feiern die Rückkehr von Licht und Leben, den Geburtstag des Sonnengottes, den Tag des Triumphes des Lichts über die Dunkelheit.

Der Kranz ist das Symbol für den Kreislauf des Lebens und die immergrünen Gewächse erinnern uns daran, dass die Natur noch lebt und nur ruht. Gleichzeitig bietet ein mit Grün geschmücktes Heim den Naturgeistern Zuflucht vor Kälte und Dunkelheit.

Die Aufgabe

Lasse im Dunkeln deine Träume und Hoffnungen wachsen und freue dich auf das kommende Jahr.

Die Göttin

Die Alte Göttin gebiert im Dunkeln das göttliche Sonnenkind (Lugh). (In der Anderswelt)

Der Gott

Der Alte Dunkle Gott ist nun endgültig fort, das Sonnenkind tritt sein Erbe an und wird Eichenkönig. (Rückkehr in unsere Welt)

Die Feierlichkeiten

Wir schmücken unser Heim mit immergrünen Pflanzen und bieten so den Naturgeistern Zuflucht. Die geflochtenen Kränze symbolisieren den immerwährenden Kreislaufs des Lebens.

Licht und Wärme, die nun kommen werden, feiern wir durch viel Kerzenlicht. Der Lichterbaum ist der immergrüne Weltbaum, der nun erstrahlt. Alles beginnt neu und wir entzünden die Kerzen als Zeichen für das wiederkehrende Licht.

Da die Siedlungen sehr weit auseinander liegen, hat man in der kalten und dunklen Jahreszeit kaum Kontakt zu den Nachbarn. Die Botenrolle übernehmen die Druiden. Sie wandern von Dorf zu Dorf, um Nachrichten zu übermitteln, die Menschen mit ihren Gesängen aufzuheitern und ihnen damit Durchhaltekraft zu schenken, Heilkräuter zu verteilen und zu heilen. Die Druiden haben eine lebenslange Ausbildung und wenn sie dann soweit sind, dass sie diese Rolle übernehmen können, sind sie bereits sehr alt und haben oft einen langen, oftmals bereits weißen Bart. Als Zeichen, dass sie die Überbringer der Lichtbotschaft sind, tragen sie rote Gewänder, die Farbe des Lebens, der Sonnen-Kraft. Um nun Krankheiten und unerwünschte Energien aus den Häusern und Ställen zu vertreiben, schlagen sie sanft mit einer Birkenrute gegen die Türen oder über die Rücken der Tiere und Menschen. Diese Rute wird dann anschließend als Schutz an die Haus- und Stalltüren gehängt. Oft werden diese Druiden von ihrem Schüler begleitet. Da die Entfernungen manchmal mehrere Tagesreisen betragen, reisen die Druiden mit Schlitten, auf denen sie dann die Geschenke für die Dorfbewohner mitnehmen. Dies sind neben den Heilkräutern auch getrocknete, vitaminreiche Früchte und Kräuter, die sie den Sommer über gesammelt haben und nun gegen eine Schlafgelegenheit und warme Mahlzeiten eintauschten.

In dieser längsten Nacht des Jahres erfüllt sich das Versprechen der Wiedergeburt. Die Natur ringsherum ist augenscheinlich tot und regungslos. Die Wasser sind zu Eis erstarrt und regen sich nicht mehr, die Bäume stehen kahl und leblos in der stillen Natur. Der Schnee bedeckt alles, wie ein Leichentuch. Doch in dieser Nacht beginnt es wieder, die Göttin schenkt dem Gott neues Leben, er wird wiedergeboren. Die Dunkelheit ist gebannt, die Nächte werden kürzer und was Tod schien und verloren, wird wieder erwachen.

Imbolc (im Leib der Muttergöttin) in der Nacht zum 02.02.

Symbole

Kerze und Herdfeuer (Licht), Birke und Schneeglöckchen (Boten), Strohpuppen, Masken, Glocken und alles was Lärm veranstaltet (Reinigung)

Die Bedeutung

Frühlingsfest

Imbolc ist das Fest der Erneuerung, der Reinigung und der Inspiration, der Tag zwischen der Wiedergeburt des Lichts und der Manifestation des Lebens an sich. Die Tage sind nun schon merklich länger, doch die Nacht ist immer noch länger als der Tag. Man kann wieder ohne Kerzen leben und mit der Rückkehr des Sonnenlichts kehrt auch der Fluss der Lebenssäfte zurück. Das Leben beginnt sich im Laib der Erdmutter zu regen. Erste Frühlingsboten zeigen das nahe Ende des Winters an. Es ist die Zeit, das Heranwachsen des Sonnengottes und das damit verbundene Versprechen neuen Lebens zu feiern. Das neue Leben ruht noch im Schoß der Erde, beginnt sich aber schon zu zeigen. Das erste Frühlingslicht wird mit Fackeln und Kerzen begrüßt und verstärkt. Imbolc ist der Beginn des Frühlings.

Die Aufgabe

Reinige dich von allem was unfruchtbar ist und losgelassen werden sollte. So schaffen wir Raum für neue, keimende Ideen und Träume. Mit deren Symbolen schmücken wir unsere Kerzen für die kommende Jahreszeit. Visualisiere, woran du in diesem Jahr arbeiten möchtest.

Die Göttin

Die Göttin hat sich erneuert, hat sich von der weisen Alten und Totengöttin zur jungfräulichen Göttin Brigid gewandelt. Sie erscheint wieder im Land und segnet es mit erneuter Lebenskraft. (Rückkehr in diese Welt)

Der Gott

Der Gott ist der junge Eichenkönig, das Sonnenkind Lugh. Sonne und Wärme wachsen heran. ( in dieser Welt)

Die Festlichkeiten

Dieser Feiertag ist ein Fest von Heim und Herd und wird vom weiblichen Oberhaupt der Familie geleitet. Zu Ehren des Lichts und der Göttin werden Kerzen hergestellt, geschmückt und für das kommende Jahr gesegnet. In jedem Haushalt wird eine einzelne Kerze von der Abenddämmerung bis zum Morgengrauen brennen gelassen. In der Imbolc- Nacht werden die Bienenstöcke gesegnet, in denen das Wachs für die Kerzen entsteht. Außerdem werden Lichter- Prozessionen von Kindern durchgeführt. Sie verkörpern die Unschuld des Neubeginns.

Obwohl Imbolc ein Fest der Stille ist wird es nicht ganz bewegungslos gefeiert. Es werden Frauentänze getanzt, bei denen die sich etwa nähernden jungen Männer eins mit der Holundergerte übergezogen bekommen. Die Zeit zum Freien – Beltane – ist noch nicht gekommen, Imbolc ist das Fest der Reinheit und Unschuld. Allerdings lauschen die jungen Mädchen schon in die Zukunft. Was für einen Ehemann werde ich wohl erhalten? Hierzu gehen die jungen Mädchen in dieser Nacht vor das Dorf um auf das Hundegebell zu warten. Aus der Richtung, aus der der Hund bellt, taucht der spätere Freier auf.

Der große Frühjahrsputz wurde durchgeführt indem alle Räume der Wohnung oder des Hauses symbolisch ausgefegt und ausgeräuchert werden. Außerdem reinigt man sich selbst in einem Salzbad.

Zur Vorbereitung auf die bevorstehende Aussaat wird die Getreidesaat rituell geweiht, um eine gute Ernte zu erbitten. Auch Getreidekränze in Form eines das Sonnenrad symbolisierenden keltischen Kreuzes werden gewunden und überall als Glücksbringer aufgehängt.

Um den Winter zu vertreiben, wird er in Form einer großen Strohpuppe verbrannt. Die alten unfruchtbaren Geister der dunklen Jahreszeit werden mit Maskeraden und viel Getöse verjagt, um den wiederkehrenden fruchtbaren Kräften Platz zu machen.

Alban Eiller (Alwan Ei-ier/ Ostara/ Wachstum) in der Nacht zum 21.03.

Symbole

Weidenzweige, Hasen, Schwalben und Eier, Feuer, die Farbe rot

Die Bedeutung

Fest des Erwachens und des Keimens, Vogelfest, Rückkehr der Zugvögel, Frühlings-Tagundnachtgleiche, erste Aussaat

Der Frühling hat endlich über den Winter gesiegt. Tag und Nacht sind gleich lang. Es ist die Zeit des Gleichgewichts zwischen Licht und Dunkelheit, Tag und Nacht. An diesem Tag sind deren Kräfte ausgeglichen. Es ist die Rückkehr des Lebens, das Eis und der Schnee sind geschmolzen, die Tiere wachen von Ihrem Winterschlaf auf. Der Wind ist nicht länger kalt und die Pflanzen zeigen bald ihre Knospen. Es ist die Zeit um die Rückkehr der Göttin als Jungfrau des Frühlings zu feiern. Die Rückkehr des Lebens. Wir feiern die Wiedergeburt der Natur aus dem Todesschlaf des Winters, das Erwachen der Lebensspendenden Kräfte und die neue Kraft, die uns die Natur und die Götter jetzt schenken. Die Göttin regt sich wieder und spendet der Erde Fruchtbarkeit. Die Erde wird wiedergeboren und der Winter stirbt. Wieder liegen Leben und Tod nebeneinander und bedingen sich. Der Tod des einen ist das Leben des anderen, doch keiner verliert auf ewig, jeder kommt wieder, keiner herrscht auf ewig. Nun beginnt endgültig die Zeit des Jahres in dem Wachstum und unbändiges Leben herrschen.

Die Aufgabe

Pflanze den Samen dessen, was du in diesem Jahr erreichen möchtest.

Die Göttin

Die Göttin wird zur Frau (Jungfrau, frei und ungebunden). Sie ist das Versprechen des neuen Lebens und die Botin der Veränderung.

Der Gott

Der Gott ist der Gehörnte Gott Cernunnos, der jugendliche Eichenkönig. Er steht für die wachsende Energie des Frühlings und des Sommers. Er wird sich seines Potentials bewusst, kann es aber noch nicht weise nutzen. (Tarot = Magier).

Gott und Göttin sind jung und umwerben sich.

Die Feierlichkeiten

Das Vogelfest des Frühlings. Früh morgens geht das Volk hinaus, um nach Zugvögeln Ausschau zu halten. Wenn sie gesichtet werden, wird anschließend geschmaust und gefeiert. Zu diesem Fest werden Eier mit den bunten Farben des Frühlings versehen. Sie sind das Symbol der Fruchtbarkeit. Diese Eier werden dann versteck, was auf den jugendlichen Schabernack des jungen Gottes hinweist. Das Ei ist die Welt, der Kosmos, es ist die Perfektion an sich, es ist Verjüngung, Erneuerung und Wiedergeburt.

Außerdem wird an diesem Tag Quellwasser geschöpft. Da es ein Symbol der Fruchtbarkeit ist, schöpfen die jungen Mädchen schweigend Wasser gegen den fließenden Strom. Das Schweigen darf nicht gebrochen werden, damit das Wasser seine Segens- und Heilskraft behält. Es darf auch kein Wassertropfen verloren gehen oder im Heim des Mädchens auslaufen. Das heilige Wasser soll nun ein ganzes Jahr vor Krankheiten, Unglücken oder ähnlichen Ereignissen bewahren.

Zu Ostara werden die Felder vorbereitet. Dies geschieht in einem Segnungsritual, der Feldweihe. Dazu werden die Felder vom Bauern abgeschritten und an jeder Ecke des Feldes heilige Kräuter, meist Pfefferminze, Schlüsselblume und Äste des Weidenbaumes, zusammen mit einer Kerze in den Boden gesteckt. Während des Rituals bittet man um eine reichhaltige Ernte und um Schutz für die Felder.

Außerdem wird ein Feuer angezündet, in dem eine Winterpuppe symbolisch verbrannt wird. Hier werden dann auch die Eier gegessen um den Frühling zu begrüßen.

Beltane (das strahlende, glücksbringende Feuer) in der Nacht zum 01.05.

Symbole:

Feuer, Blumen, Maibaum

Die Bedeutung

Fest der Fruchtbarkeit, des blühenden Lebens, des Feuers und der Blumen

Am Übergang von Frühling zum Sommer sind die Lebensfreude, die Lebenslust und die sexuellen Kräfte auf ihrem Höhepunkt angelangt. Es ist ein Fest der Reinigung und der Fruchtbarkeit, der Zeit der Stärke und Reife. Der Maibaum ist das Fruchtbarkeitssymbol welche im Schoß der Großen Mutter eingepflanzt ist. Wie auch zu Samhain sind die Schleier zwischen den Welten dünn, aber diesmal wird das Lichte gefeiert. Beltane ist das Fest der Großen Ehe, der großen Hochzeit. Der Gehörnte Gott ist nun erwachsen und die Göttin ist bereit seinen Samen zu empfangen. Somit ist er in ihr unsterblich, denn wenn er stirbt ist die Göttin bereit ihm wieder neues Leben zu schenken. Hier beginnt der große Kreislauf von zeugen, gebären, leben und sterben und wiedergeboren werden. Somit wird zu Beltane die Vereinigung gefeiert, doch nicht nur die körperliche, sondern auch auf allen anderen Ebenen. Wir vermählen uns mit unserem Innersten, mit der Anderswelt, die uns näher als üblich ist, mit unserer Mutter Erde und mit allen anderen Wesen zu denen wir uns hingezogen fühlen. Mit jedem Menschen mit dem wir eine Beziehung eingehen betreten wir ein Gebiet in dem wir uns selbst öffnen müssen und der andere sich öffnen muss. Dies erfordert Vertrauen und Vertrauen erfordert Sicherheit. Diese Sicherheit finden wir, indem wir uns in diesen Zeremonien mit Göttin und Gott verbinden.

Die Aufgabe

Nutze die Energie dieser Jahreszeit, um das Wachstum deiner Pflänzchen zu beschleunigen, gehe neue Verbindungen ein, bekräftige oder trenne dich von alten Verpflichtungen.

Die Göttin

Die Göttin als Jungfrau wandelt sich von der Geliebten zur Mutter (Medb).

Der Gott

Der Gott ist der Hirschkönig und Eichenkönig.

Gott und Göttin vereinigen sich und vollziehen die heilige Hochzeit, die heilige Verbindung zwischen Himmel und erde, zwischen Männlichem und Weiblichem. Durch ihre Vereinigung bringen sie die Fruchtbarkeit auf die Erde und sichern den Fortbestand des ewig währenden Lebenszyklus.

Die Feierlichkeiten

Zu Beginn der Festlichkeiten verteidigen die Frauen das Loch im Boden gegen die Männer die den Maibaum aufstellen wollen. Es ist kein Kampf der Geschlechter, sondern mehr ein Necken und Fordern. Ein erotisches Spiel das die Sinne in Wallung bringen soll. Der Maibaum ist das Symbol für das Glied des Gottes und das Loch in der Erde in den der Maibaum gepflanzt wird das Symbol für die Scheide der Göttin. Das rituelle Tanzen mit den roten und weißen Bändern symbolisiert den Liebesakt.

In dieser Nacht entzünden die Druiden anders als an Samhain zwei große Feuer und ein Hauptfeuer. Dafür werden Hölzer von allen Richtungen und von neun Arten geholt, Vor der Entfachung des Hauptfeuers werden alle Feuer in der umgebenden Landschaft und im Herd ausgelöscht. Nach der Entfachung des Hauptfeuers werden die beiden anderen Feuer entzündet. Durch die Gasse zwischen den Feuern wird dann das Vieh getrieben um es zu reinigen. Danach springen die Männer und Frauen über das Feuer um sich auf dieselbe Art vom Gewesenen zu befreien, um den Körper und Geist zu läutern. Danach tanzen die Paare die ganze Nacht um das Feuer herum, singen und trinken. Gegen den Sonnenaufgang verschwinden Pärchen und solche, die sich finden im Wald und auf den Feldern und liebten sich. Dadurch segnen sie die Natur. Bei vielen Ritualen zu Beltane verteidigen die Frauen das Loch im Boden gegen die Männer die den Maibaum aufstellen wollen. Es ist kein Kampf der Geschlechter, sondern mehr ein Necken und fordern. Ein erotisches Spiel das die Sinne in Wallung bringen soll.

Beltane ist die Zeit für die Handfasting Rituale sowie für den Beginn einer Ausbildung. Man verpflichtete sich dabei für ein Jahr und einen Tag. Zu Beltane des nächsten Jahres, konnte die Verbindung dann wieder aufgehoben werden, ohne jegliche Verpflichtungen.

Zu Beltane wird außerdem der neue Hirschkönig erkoren. Für den Rest der lichtvollen Zeit ist er der Herrscher über Tiere, Pflanzen und Menschen. Dies geschieht in einer wilden Jagd. Der Auserwählte darf nur mit Jagdwaffen einen Anderswelt Hirschen jagen und erlegen, Dieser erscheint allerdings nur um erlegt zu werden. Dadurch erwirbt er sich Ansehen und das Recht, der neue Hirschkönig zu sein. Anschließend vereinigen sich die Maikönigin und Hirschkönig. Die daraus entstehenden Kinder sind die direkten Nachkommen des Gottes Cernunnos, ebenso wie alle zu Beltane entstandenen Kinder vom Gott gezeugt werden.In langen Prozessionen werden am nächsten Tag die Felder abgeschritten und die neue Fruchtbarkeit begrüßt. Außerdem ziehen die Kinder aus, um den Mai zu holen. Dazu pflücken sie Blumen und binden sie mit grünen Zweigen zu kleinen Sträußen. Damit gehen sie dann von Haus zu Haus um sie zu verteilen und den Menschen den Mai zu bringen. Als Dank bekommen sie dann eine kleine Leckerei.