Durch die Wahrheit des Lairds wird ein Land gerecht regiert.
Durch die Wahrheit des Lairds werden große Schlachten vermieden.
Durch die Wahrheit des Lairds wird jedes Recht durchgesetzt, und jedes Gefäß ist voll.
Durch die Wahrheit des Lairds wandelt sich das Wetter mit den Jahreszeiten.
Durch die Wahrheit des Lairds wird der Tod abgewehrt.
Und durch die Lügen des Lairds vertrocknen alle Früchte der Erde.“
– Lochlandrah , das Sprichwort der Lairds
Der Clan der mac Lure stammt ursprünglich aus Eire, daher ähnelt die Struktur des Clans der irischen Gesellschaftsform. Die Clansgesellschaft beruht auf einer komplexen Hierarchie, in der Rang und Titel den Status bestimmen. Respekt und Gehorsam werden dem Adel gewährt und von den Freien erwartet. An der Spitze des Clans steht der Laird, Herrscher und Beherrscher aller Aspekte des Lebens der Claner auf Erden. Der Clansfeudalismus beruht auf dem Wert des Wortes eines jeden Claners. Er ist auf den Fundamenten Glaube, Ehre, Stolz, Loyalität und Gehorsam errichtet. Jeder Claner schwört dem Laird Loyalität, und es wird erwartet, dass er seine Eide einhält. Wer dies nicht tut wird hart bestraft, nicht nur vom Laird sondern auch von allen anderen Clansleuten. Die Unloyalen werden sozial gebrandmarkt und erfahren nie wieder Vertrauen oder Achtung.
Die kleinste Einheit der Gesellschaft ist die Kingroup (fine). Dies sind alle Männer, die ihre Abstammung auf einen männlichen Vorfahren zurückführen können. Daneben unterscheidet man noch die Derbfine (true kin), dies sind alle männlichen Nachfahren eines Urgroßvaters. Die Kingroup erhielt gemeinsam Land, wobei jeder erwachsene Mann eine gewisse Verantwortung für einen Teil dieses Landes übernimmt. Dieses wird von der Kleinfamilie (Mann, Frau, Kinder, Bedienstete) bewirtschaftet und sorgt so für seine eigenen Unterhalt. Die Kingroup hat aber eine gewisse wirtschaftliche Kontrollfunktion und ist für die Schulden und Verbrechen ihrer Mitglieder sowie für ihre Verteidigung verantwortlich. Der Führer der Sippe (Cenn fine) wird durch den Rat der Derbfine gewählt (meistens der mit dem meisten Wohlstand, dem höchsten Status und der höchsten Weisheit). Dieser ist Repräsentant der Sippe, Sprecher und Vertreter seiner Mitglieder vor Gericht.
Auf einem Clansgebiet existieren mehrere Kingroups. Oberhaupt in einem bestimmten Bezirk über mehrere Kingroups ist der Boaire. Diese treten regelmäßig im Rat der Boaires zusammen.
Weltliches Oberhaupt ist der Laird, der in direkter Linie von dem Clansbegründer abstammt. Das Amt des Lairds ist zwar eigentlich ein Wahlamt, so wie alle anderen Ämter eigentlich auch, doch hat es sich mit den Jahren ergeben, dass der Laird immer aus dieser Familie stammt (true kin). Dieser ist für alle weltlichen Angelegenheiten verantwortlich, er führt den Clan und ist für das Wohlergehen und den Wohlstand seiner Claner verantwortlich. Außerdem ist er oberster Richter und kann Urteile seiner Brehonen und Boaires wieder aufheben, solange es sich nicht um geistige Angelegenheiten handelt.
Ihm zur Seite steht der Rat der Druiden und Priester, diese beraten ihn und zeigen ihm den Willen der Götter auf. In allen geistigen Angelegenheiten tragen sie die Verantwortung und sprechen Recht. Sie sind für die Durchführung der Hochfeste verantwortlich um so die Götter zu ehren und das Wohlwollen der Götter zu sichern.
In Kriegszeiten führt der Warlaird die Krieger an und ist für die Verteidigung des Clanlandes verantwortlich. Hier stehen ihm der Laird und der Rat der Druiden und Priester natürlich beratend zur Seite.
Jeder Claner, ob männlich oder weiblich, ist in der Lage mit Waffen umzugehen, Sie haben nicht nur das Recht eine Waffe zur Verteidigung tragen zu dürfen, sondern sind dazu verpflichtet, sobald sie ihr Clanland verlassen. Denn jeder Claner soll in der Lage sein sich selbst und sein Land verteidigen zu können.
Es gibt allerdings auch den Stand des Kriegers. Diese stehen entweder im Dienste des Lairds, eines Boaires oder eines Cenn Finen. Sie sind Berufssoldaten und von allen anderen Arbeiten befreit. Ihre Aufgabe ist es das Land zu verteidigen, die Claner in der Kampfkunst zu unterrichten, die Traditionen der Krieger zu bewahren oder auch als Leibwächter zu dienen.
Obwohl sich das alles sehr streng und strukturiert anhört, hat sich in den vielen Jahren in Schottland vieles liberaler entwickelt als es in Eire war. Der Laird herrscht in Einverständnis mit dem Rat der Druiden und Priester über das Land. Nichts desto trotz hat in Schottland jeder Claner auch der Laird, ein Handwerk erlernt. Der Umgang untereinander ist nicht durch strenge Formalien geregelt sondern bestimmt durch den brüderlichen Umgang miteinander. Trotzdem ist jedem Claner ebenso wie in Eire nach dem Gesetz des Brehon ein Ehrpreis (Eiric) zugesprochen. Dieser ist abhängig von seinem Beruf, seinem Besitz und seinem Ansehen. Dieser Eiric ist die Bemessungsgrundlage für alle Vergehen die er begeht oder an ihm begangen werden (siehe Gesetz des Brehon)
Folgende Ehrpreise sind festgesetzt:
Unfreie haben einen Ehrpreis von weniger als | 1 sét | 80 Pfennige | 10,37g Silber |
Freie haben einen Ehrpreis von mindestens | 1 sét | 80 Pfennige | 10,37g Silber |
Ø Kleinbauern (ocaire) | 1 sét | 80 Pfennige | 10,37g Silber |
Ø Großbauern | 2 sét | 160 Pfennige | 20,73g Silber |
Ø Handwerker | 2 sét | 160 Pfennige | 20,73g Silber |
Ø Schmied (gobae) | 3 sét | 240 Pfennige | 31,1g Silber |
Ø Wundheiler (midach) | 3 sét | 240 Pfennige | 31,1g Silber |
Ø Zimmermann (sáer) | 3 sét | 240 Pfennige | 31,1g Silber |
Krieger | 2 cumal | 480 Pfennige | 62,2g Silber |
Cenn Fine | 5 cumal | 1200 Pfennige | 155,5g Silber |
Boaire | 7cumal | 1680 Pfennige | 217,7g Silber |
Warlaird | 7cumal | 1680 Pfennige | 217,7g Silber |
Laird und Lady | 14cumal | 3360 Pfennige | 435,4g Silber |
Druiden/ Priester haben einen Ehrpreis von mindestens | 5 cumal | 1200 Pfennige | 155,5g Silber |
Ø Dalta | 5 cumal | 1200 Pfennige | 155,5g Silber |
Ø Fhilidh | 7 cumal | 1680 Pfennige | 217,7g Silber |
Ø Vates | 9 cumal | 2160 Pfennige | 279,90g Silber |
Ø Guatator | 14 cumal | 3360 Pfennige | 435,4g Silber |
Ø Ollamh | 19 cumal | 4560 Pfennige | 590,9g Silber |
Diese Angaben sind alles Mindestwerte, ein reicher Handwerker kann einen viel höheren Ehrpreis haben.
Der Ehrpreis bei Kindern unter 14 Jahren beträgt die Hälfte des Ehrgeldes des Vaters bzw. Beschützers. Bei Mord oder schwerer Verletzung von Kindern unter sieben Jahren beträgt der Ehrpreis 7- 9 cumals.
Der Ehrpreis von Heranwachsenden von 14- 20 Jahren beträgt ¾ des Ehrpreises des Vaters. Ihren vollen Ehrpreis erhalten sie sobald ihnen Land zugesprochen wurde oder sie Krieger geworden sind.
Befinden sich die Heranwachsenden in einer Ausbildung, dann gehören sie ebenso zu dem Haus ihres Lehrmeisters wie seine Kinder. Ihr Ehrpreis beträgt die Hälfte des Ehrgeldes des Lehrmeisters.
Da es in anderen Ländern oft schwer ist einen entsprechenden Gegenwert festzulegen empfiehlt es sich eine feste Größe zu verwenden. Hierzu eignet sich der landesspezifische Bierpreis. In unseren Landen kostet ein Bier 2 Pfennige bzw. 0,26g Silber. Das bedeutet, dass man seinen Ehrpreis in Pfennigen durch zwei halbiert und dann mit dem Preis des Bieres in dem jeweiligen Land multipliziert.
Das hört sich komplizierter an als es ist. Hier ein Beispiel: Ein Schmied hat den Ehrpreis von 240 Pfennigen. Geteilt durch zwei ergibt das dann 120. Dies entspricht dem Gegenwert von 120 Bier. Nehmen wir jetzt an, dass in dem Land in dem in dem der Schmied sich aufhält, das Bier ein Kupfer kostet. Dann würde der Ehrpreis bei 120 Kupfer liegen.